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Vertikutieren im Frühjahr

Die Frischekur im Frühling für Ihren Rasen: So vertikutieren Sie richtig

Mit dem Ende des Winters beginnt endlich die Zeit, in der man sich wieder draußen aufhalten möchte und erste Gartenarbeiten im Angriff nimmt. Die Pflege des Rasens gehört dabei zu den ersten Arbeiten, die im Garten vorgenommen werden. Während die Beete noch brach liegen und Büsche und Bäume erst langsam aus dem Winterschlaf erwachen, benötigt der Rasen jetzt dringend eine Frühlingskur, damit die Schäden des Winters ausgebessert werden und einer Nutzung während der Freiluftsaison nichts im Wege steht. Vertikutieren ist dabei eine der wichtigsten Maßnahmen, sollte aber mit Verstand durchgeführt werden, damit tatsächlich eine positive Wirkung sichtbar ist und der Rasen nicht stattdessen unnötig beschädigt wird.

Warum leidet der Rasen unter dem Winter?

Der Rasen stellt im Herbst, wie viele andere Pflanzen, das aktive Wachstum ein und ruht bis zum Frühjahr. Dennoch leidet er natürlich unter starker Kälte, welche nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch die Wurzeln stresst. Noch belastender für den Rasen ist eine längere geschlossene Schneedecke. Durch das Gewicht der Schneemassen wird die Bodenoberfläche verdichtet, die Grashalme werden flach gepresst und angedrückt. Die Folge davon können abgestorbene Gräser sein, aber auch Schimmel und Pilze haben mit einem so geschwächten Rasen leichtes Spiel. Die Sauerstoffzufuhr und die Versorgung mit Nährstoffen für die Wurzeln ist erschwert, den Pflanzen fällt es also zusätzlich schwer, Kraft für die kommende Wachstumsphase zu schöpfen. Hier ist Vertikutieren also eine wichtige Hilfsmaßnahme, um dem Rasen die Möglichkeit zur Regeneration zu schaffen.

Warum sich der Frühling besonders gut eignet

Wer sich im Internet über das Vertikutieren informiert, wird sich vielleicht darüber wundern, warum Vertikutieren ständig besonders im Frühling empfohlen wird. Schließlich sammelt sich Schnittgut und abgestorbene Grashalme, die den berüchtigten „Filz“ bilden, das ganze Jahr über an, zumindest in den warmen Jahreszeiten, sodass sich nicht automatisch erschließt, warum ständig das Frühjahr als idealer Zeitpunkt zum Vertikutieren genannt wird. Dazu ist zu sagen, dass Vertikutieren tatsächlich grundsätzlich von März bis Oktober möglich ist, dass es allerdings mehrere Gründe gibt, warum Vertikutieren im Frühling, in bestimmten Fällen auch im Herbst, besonders sinnvoll ist.

Ideale Witterungsverhältnisse im Frühling

Den richtigen Zeitpunkt zum Vertikutieren abzupassen ist gar nicht so einfach. Zu kalt soll es nicht mehr sein, damit die Pflanzen nicht zusätzlichen Belastungen ausgesetzt werden. Ebensowenig sollte es zu heiß sein, da auch Hitze den Graspflanzen nicht gut bekommt. Es darf weder zu nass noch zu trocken sein, da dies die Arbeit erschweren würde und je nachdem sogar zu größeren Schäden im Rasen führen könnte. Das alles klingt relativ kompliziert, aber erfahrungsgemäß bietet der Beginn des Frühlings häufig ideale Voraussetzungen, in denen alle genannten Bedingungen erfüllt sind. Orientieren Sie sich an Frühblühern wie Narzissen oder Tulpen. Da diese erst mit der Blüte beginnen, wenn die ersten warmen Tage gekommen sind, sind diese eine gute Hilfe bei der Suche nach einem guten Zeitpunkt zum Vertikutieren. Zudem gibt es im Frühling häufig Phasen, in denen es häufig aber nicht heftig regnet. Darauf folgen dann oft warme, trockene Tage, sodass zwei oder drei Tage nach dem letzten Regen ein guter Zeitpunkt zum Vertikutieren ist. Sehr heiße Tage gibt es im Normalfall im März oder Anfang April noch nicht, ebenso ist die Gefahr von klirrenden Nachtfrösten eher gering – Sie sehen, das Frühjahr bietet wettertechnisch alles, was man zum Vertikutieren haben möchte.

Wachstum und Nutzung des Rasens

benzin Vertikutierer funktionEin weiterer Aspekt, der für den Frühling zum Vertikutieren spricht, liegt in den Wachstumsphasen der Graspflanzen. Nach der Ruhezeit im Winter beginnen diese im März wieder aktiv zu wachsen, die Hochzeit des Wachstums ist bis Mai oder Juni erreicht, im Sommer wächst das Gras schon wieder deutlich langsamer. Beim Vertikutieren wird bekanntlich die Bodenoberfläche bis zu einen Zentimeter tief eingeritzt, was bedeutet, dass auch die Wurzeln der Graspflanzen zumindest teilweise in Mittleidenschaft gezogen werden. Eine Pflanz, die gerade nicht auf Wachstum eingestellt ist, kommt mit dieser Art Strapaze deutlich weniger gut zurecht als eine Pflanze, die gerade voll auf Wachstum eingestellt ist. Die Regeneration des Rasens dauert im Frühling also längst nicht so lange wie zu einem späteren Zeitpunkt. Das Stichwort Regeneration führt direkt weiter zum nächsten Aspekt, nämlich der Nutzung des Rasens. Nach dem Vertikutieren benötigt der Rasen bis zu sechs Wochen, ehe er wieder uneingeschränkt für Aktivitäten genutzt werden kann. Wenn man im März oder spätestens im April vertikutiert, hat der Rasen also genug Zeit für diese Regeneration bevor die Freiluftsaison richtig in Fahrt kommt. Dem Rasen im Sommer diese lange Pause zu gönnen dürfte dagegen eher schwer sein, zumal die Regeneration im Sommer aufgrund des weniger starken Wachstums möglicherweise sogar noch länger dauern würde.

Gutes Timing und die richtige Technik führen zum Erfolg

So entscheiden Sie sich für den besten Tag zum Vertikutieren

Das Frühjahr allein ist natürlich zu weit gefasst, als dass es zur Eingrenzung des idealen Tages zum Vertikutieren ausreichen könnte. Da das Timing aber eine große Rolle spielt, wenn Sie Ihrem Rasen nützen und nicht schaden wollen, sollten Sie bei der Suche nach dem besten Tag zum Vertikutieren auf Folgendes achten:

• Der Tag sollte mild sein, Temperaturen zwischen 10°C und 20°C sind ideal
• Ein bedeckter Himmel ist besser als strahlender Sonnenschein
• Idealerweise hat es zwei bis drei Tage zuvor zuletzt geregnet

Die milden Temperaturen bedeuten für die Graspflanzen, dass sie neben der mechanischen Beanspruchung nicht auch noch mit klimabedingtem Stress belastet werden. Ein bedeckter Tag ist ideal, da die Kraft der Sonneneinstrahlung ebenfalls eine Belastung für den vertikutierten Rasen darstellt. Sollten Sie im Anschluss an das Vertikutieren auch gleich düngen, wäre Sonne sogar gefährlich, da durch die Sonnenstrahlen auf dem Dünger der Rasen verbrennen könnte. Um zu einem guten Erfolg zu kommen, sollte der Boden feucht, aber nicht nass sein. Bei zu nassem Boden wird das Vertikutieren sehr beschwerlich und es besteht die Gefahr, dass mit der nassen Erde und dem feuchten Filz auch viele Graspflanzen herausgezogen werden, sodass größere kahle Flächen entstehen, die mit viel Aufwand wieder geschlossen werden müssen.

Mit der richtigen Technik zum besten Erfolg

AL-KO 112799 Combi Care 38 P Comfort mit BoxUm den Rasen auf das Vertikutieren vorzubereiten, sollte er sehr kurz, auf ca. 3cm, gemäht werden. Danach wird vertikutiert, und zwar wenn möglich mehrfach, mindestens jedoch zwei Mal: einmal längs und einmal quer. So wird der Rasenfilz am zuverlässigsten herausgeholt und die Bodenoberfläche umfassend und gründlich aufgelockert. Der Filz muss nach dem Vertikutieren zusammengerecht und entfernt werden, er eignet sich sehr gut als Kompostmaterial. Nach dem Vertikutieren besteht die Möglichkeit, sofort oder mit einigen Wochen Versatz zu düngen. Sollte trockenes Wetter herrschen, müssen Sie dafür sorgen, dass der Rasen genug Wasser bekommt, d.h. im Zweifelsfall lieber mit dem Schlauch nachhelfen. Dies gilt auch, wenn Sie Grassamen nachgesät haben, um kahle Stellen auszubessern. Hier ist es wichtig, für dauerhafte Feuchtigkeit zu sorgen, um optimale Keimergebnisse zu erzielen.

Vertikutieren nur im Frühling oder auch im Herbst?

Dass vielerorts besonders der Frühling zum Vertikutieren empfohlen wird heißt nicht, dass ein zweiter (oder im Notfall auch ein erster) Durchgang im Herbst nicht möglich oder eventuell sogar sinnvoll sein kann. Gerade wenn der Rasen unter dem Sommer sehr gelitten hat, tut es ihm sicher gut, wenn er vor dem Winter noch einmal Pflege und Dünger bekommt. Beachten sollten Sie dabei allerdings, dass die Tage noch warm genug sein müssen, da Kälte dem Rasen nach dem Vertikutieren sehr zusetzt. Die Messer des Vertikutierers sollten im Herbst deutlich weniger tief in den Boden einschneiden als im Frühling, da sich die Wurzeln am Ende der Wachstumsphase der Graspflanzen von der mechanischen Beanspruchung nicht mehr erholen würden und der Rasen geschwächt statt gestärkt in den Winter starte würde.

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